Soziale Inklusion und die Logik der kulturellen Differenz
In: Zuwanderung und Integration: kulturwissenschaftliche Zugänge und soziale Praxis, S. 37-49
Angesichts der Heterogenität und Vielfalt des Forschungsfeldes der ethnologischen Migrationsforschung und der Frage, ob die dort entwickelten Theorien und Perspektiven überhaupt zu einer kritischen Analyse von Migration und Integration in gegenwärtigen europäischen Gesellschaften beitragen können, geht es in dem Beitrag um die gesellschaftliche und politische Relevanz ethnologischer Migrationsforschung und um das reflexive Verhältnis von Politik und Wissenschaft. Dabei wird sowohl die Herausforderung des Konzeptes der sozialen Inklusion als auch der kulturellen Differenz für die Migrationsforschung thematisiert und gefragt, wie ethnologische Theorien bisher auf beide Problembereiche reagiert haben und welche Gesellschaftsmodelle sich in diesen widerspiegeln. Der Autor verdeutlicht dabei, dass Kultur keine unveränderliche Tradition mehr ist, sondern etwas, was hergestellt, verändert und genutzt werden kann, so dass genau diese Idee der veränderlichen, optionalen Kultur das bisherige klassische Konzept von Assimilation und Integration praktisch nutzlos machen. Anstatt sich in seine Kultur "zurück zu ziehen", sollte die eigene Kultur als psychische, ökonomische und politische Ressource dienen. (ICH)